[You can read this Das Z Letter in English, too]
Ok, wow, mein Hundert-Meilen-Herz-Buchprojekt war auf der Zielgeraden noch mal richtig viel Arbeit. Eigentlich hätte ich das schon seit Runhundred wissen müssen: Jedes Mal, wenn man denkt, dass man fertig ist, hat man nur eine weitere Ebene an Arbeit – oder besser: Überarbeitung – freigespielt. Aber seit letztem Montag ist der Deckel endgültig drauf: Hundert-Meilen-Herz ist im Druck und kann ab heute vorbestellt werden. Unglaublich!
Warum es sich bei Hundert-Meilen-Herz nicht einfach nur um eine Übersetzung von Runhundred handelt, sondern um eine komplette Neufassung in deutscher Sprache, habe ich bereits vor einigen Wochen beschrieben. Das hat sich in den letzten Tagen bei der Arbeit am Layout und der Fotoauswahl noch einmal deutlich gezeigt. Mit Dutzenden bisher unveröffentlichten Fotos und liebevollen grafischen Details liest sich Hundert-Meilen-Herz auch für diejenigen, die Runhundred bereits verschlungen haben, wie ein völlig neues Buch. Ich für meinen Teil freue mich sehr darüber und bin geneigt, Hundert-Meilen-Herz mein "zweites Buch" zu nennen.
Limitiertes Bundle
Wie bei Runhundred gibt es auch bei Hundert-Meilen-Herz wieder die Möglichkeit, das Buch bei Willpower Running vorzubestellen. Einzeln oder im limitierten Bundle mit einem vergünstigten T-Shirt.
Natürlich könnt ihr Hundert-Meilen-Herz auch überall sonst kaufen, wo es Bücher gibt. On- und offline.
Das wichtigste auf einen Blick
Erscheint am 24.09.2024
Neufassung von Runhundred in deutscher Sprache
192 Seiten, broschiert
Komplett überarbeitetes Layout
Viele bisher unveröffentlichte Fotos
Alle Vorbestellungen werden handsigniert und mit Lesezeichen + Gratis-Stickern verschickt.
Everything Not Running
Schreiben ist für mich nicht nur ein Akt des Ausdrucks, sondern auch eine Einladung an euch, die Leserinnen und Leser, in meine Schreibwelt einzutauchen. Jeder Satz, den ich formuliere, ist mit Verantwortung verbunden. Die Verantwortung, präzise auszudrücken, was ich denke und fühle. Aber auch die Verantwortung, euch abzuholen und Treppen in meine Welt zu bauen. Schreiben bedeutet für mich also, meine eigene Klarheit zu finden und gleichzeitig meinen Ausdruck in eine Form zu bringen, die auch für andere zugänglich ist.
Schreiben erfordert auch Mut – den Mut, ehrlich zu sein und nichts zu beschönigen. Schreiben ist für mich ein Akt der Wahrheitssuche. Jeder Satz, den ich schreibe, ist ein Schritt auf dem Weg, diese Wahrheit (meine Wahrheit) zu entdecken, selbst wenn sie unbequem ist. Für mich als Schreibenden bedeutet das, meinen inneren Zensor beiseitezuschieben und die Worte fließen zu lassen, ohne Angst vor Urteilen.
Für euch, die Leserinnen und Leser, ist es dagegen eine Reise, bei der eure Gedanken und Gefühle mit meinen Worten verschmelzen. Was genau ich mit meinen Worten und Sätzen meine, könnt ihr immer nur erahnen, aber das spielt am Ende auch keine Rolle. Ihr erlebt den Text auf eure Weise, und das ist auch gut so. Denn euer Mehrwert besteht nicht darin, mich, den Autor, richtig zu interpretieren, sondern darin, euch selbst im Geschriebenen wiederzufinden. Es geht also nicht um die Geschichte selbst, sondern darum, was sie mit euch macht.
Aber wie unterschiedlich sind die Perspektiven von euch Lesenden und mir als Schreibendem wirklich? Im Grunde sind wir alle sowohl Schreibende als auch Lesende, in einem ständigen Austausch von Ideen und Eindrücken. Der Perspektivwechsel erinnert uns daran, dass jede Geschichte zwei Seiten hat - die Sicht von außen und die Sicht von innen. Beide beeinflussen und formen sich gegenseitig, wie in einem unendlichen Dialog, und beide Seiten bilden ihre eigene Version des geteilten Gedankens.
Genau das geschieht in und mit Hundert-Meilen-Herz. Man muss keine 100 Meilen gelaufen sein, um sich von diesem Buch berührt zu fühlen. Man muss es auch nicht vorhaben. Nicht einmal heimlich wünschen. Wenn ich zum Beispiel in Hundert-Meilen-Herz beschreibe, wie ich mit einem Tritt in den Arsch aus der Devil's Thumb Aid Station geworfen wurde und plötzlich ganz allein mit meinen inneren Dämonen durch die Prärie stolperte, dann beschreibe ich ein Gefühl und keinen Ort. Das Gefühl, mit seinen dunkelsten Abgründen konfrontiert zu sein und keine Schutzmechanismen oder Fluchtwege zu haben. Sich selbst völlig ausgeliefert zu sein, Dingen, die normalerweise im Verborgenen bleiben. Aus gutem Grund.
Auch wenn ich niemandem wünsche, durch solche emotionalen Abgründe zu wandern, weiß ich doch, dass es viele Menschen gibt, die sich darin wiederfinden. Für sie alle habe ich Hundert-Meilen-Herz geschrieben. Das verbindet uns. Für immer.
Habe schon bei RUNHUNDRED mitgefiebert, freue mich auf HUNDERT-MEILEN-HERZ!