"Der Langstreckenlauf am frühen Morgen lässt mich daran denken, dass jeder Lauf wie dieser ein Leben ist – ein kleines Leben, ich weiß – aber ein Leben so voller Elend und Glück und Dinge, die passieren, wie man es nur selbst erleben kann." ― Alan Sillitoe, Die Einsamkeit des Langstreckenläufers
Zu Beginn meiner "Läuferkarriere" (was für ein seltsames Wort) bin ich ausschließlich alleine gelaufen. Ich hatte keine Freunde oder Verwandte, die auch laufen, keine Trainingsgruppe, keinen Laufverein, nicht einmal Arbeitskollegen oder -kolleginnen, mit denen ich in der Mittagspause eine Runde hätte drehen können. Für mich war es normal, beim Laufen immer auf mich alleine gestellt zu sein. Das klingt jetzt vielleicht traurig, aber es hatte einige Vorteile, die ich auch heute noch sehr schätze, wenn ich alleine laufe. Was auffällig oft vorkommt.
Ich bin mir meiner selbst bewusst.
Ich nehme genau wahr, was in der Bewegung mit mir und meinem Körper passiert. Das kann der Grad der Ermüdung sein, den ich gut einschätzen kann, wenn ich genau hinhöre, oder auch auffällige Verhärtungen, Verkürzungen oder Druckstellen. Ein Frühwarnsystem für drohende Verletzungen. Aber auch geniale Einfälle und Ideen, die plötzlich aus dem Nichts auftauchen können, wenn der Geist nicht abgelenkt wird.
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