Herz Über Kopf - Runner's World Story
I wrote a story about my Western States 100 race for Runner's World Germany
Warning: German Language
Ich fühle mich nach wie vor geschmeichelt, dass sich einige von euch für meine ganz private Lauferei interessieren. Ich mach ja nix anderes als der ganze Rest der Läuferschaft. Bei mir gibts keine Weltrekorde, keine FKTs, keine Produkttests, keine Trainingstipps, nicht mal mit spannenden Verletzungsbefunden kann ich dienen. Was es aber gibt, sind Geschichten. Ich fasse unglaublich gerne in Worte, was mir beim oder über das Laufen durch den Kopf, oder das Herz geht. Wenn mich etwas beschäftigt, dann schreibe ich es auf. Nur für mich und gleichzeitig für jeden der es lesen will. Das ist meine Art Dinge zu reflektieren und zu verarbeiten. Meine Art mich auszudrücken. Oder wie Steven Pressfield es sagen würde: This is my territory.
Von all meinen Erlebnissen der letzten Jahre, war keines so prägend wie der Western States 100. Meine bisherigen Versuche die vollständige Geschichte des Rennens mit der Welt zu teilen sind nicht auf Instagram oder im Too Far Gone Blog geendet, sondern in einem Buchprojekt. Das Buch ist zwar inzwischen fertig, aber es gibt noch eine Menge Hürden zu nehmen, bis es das Licht der Welt erblickt.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als mich die Runner’s World gefragt hat, ob ich meine Western States Geschichte in ihrem Heft erzählen möchte. Ich hab das natürlich, naiv wie ich bin, sofort zugesagt und musste dann unter großen Schmerzen feststellen, wie schwierig es ist, 200 Seiten auf 7 zusammenzukürzen. Am Ende ist mir das aber gelungen indem ich mich auf die wichtigste und einschneidenste Erfahrung meines Western States Abenteuers konzentriert habe. Und das war folgende:
Im Allgemeinen eher kopflastig und gut organisiert, konnte ich während meiner Vorbereitung auf meinen ersten 100-Meilen-Lauf noch prima mit meinen Strategien, Tests, Auswertungen, Berechnungen und Plänen punkten. Zahlen, Daten und Fakten sind ja durchaus hilfreich, wenn man sich auf so ein episches Unterfangen vorbereitet. Spätestens nach der Hälfte des Western States 100 musste ich jedoch auf niederschmetternde Art und Weise einsehen, dass mir das alles nicht helfen wird, die Ziellinie zu erreichen. Am Ende musste ich mich selbst und das Rennen erst aufgeben, um herauszufinden wie dieses Ultralaufen eigentlich funktioniert. Und zwar indem man an einem gewissen Punkt seinen Kopf ausschaltet und nur noch mit dem Herz läuft.
So banal diese Erkenntnis für manche von euch klingen mag, so unerwartet und einschneidend holte sie mich an einer abgelegenen VP Namens Cal 1 ein und lässt mich seitdem nicht mehr los.
Meine Story "Herz über Kopf" könnt ihr in der aktuellen Ausgabe (März 2023) der Runner’s World lesen. Ich freue mich riesig, dass ich das mit euch teilen durfte.