Leider gehören Verletzungen zum Laufsport. Sie kommen ohne Vorwarnung und bringen Schmerz, Frustration und eine unerwünschte Unterbrechung des Rhythmus unseres geliebten Sports mit sich. Aber vielleicht ist die faszinierendste und herausforderndste Phase einer Verletzung nicht der Moment, in dem sie auftritt, sondern die Genesung. Dies ist der Grenzbereich der Heilung – eine Zwischenwelt – eine Phase, in der wir gleichzeitig verletzt und geheilt sind, gefangen in der fragilen Balance zwischen Vulnerabilität und Genesung.
Die Zwischenwelt
Liminalität, ein Begriff aus der Anthropologie, bezeichnet den Zwischenzustand, die Schwelle, an der eine Transformation stattfindet. Genau zwischen „nicht mehr“ und „noch nicht“. Es ist der Raum, in dem das alte Selbst zurückgelassen wird, aber das neue Selbst noch nicht vollständig zum Vorschein gekommen ist. Liminalität ist ein Ort des Übergangs und der Transition.
Verletzte Läuferinnen und Läufer befinden sich in der Liminalität, wenn ihre Verletzung bereits verheilt ist, sie aber noch nicht vollständig genesen sind. Diese Zwischenwelt kann sehr verwirrend sein. Man ist nicht mehr beeinträchtigt, aber noch nicht völlig schmerzfrei oder frei von der Gefahr einer erneuten Verletzung. Jeder (Lauf-)Schritt gleicht einer vorsichtigen Verhandlung mit dem eigenen Körper.
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