Seit dem Aufkommen der "Super Shoes" im Jahr 2017 hat sich in der Welt des Laufens viel verändert. Rekorde fallen wie Dominosteine, aber auch für Hobbyläuferinnen und -läufer scheint keine PB mehr unmöglich. Eines ist sicher: Diese Schuhe machen schneller. Spürbar schneller. Aber was machen sie noch mit uns?
Für die wenigen, die vielleicht noch nicht wissen, was Super Shoes, auch etwas irreführend Karbonschuhe genannt, sind, hier ein kurzer Exkurs: Es handelt sich um Laufschuhe, die in der Zwischensohle eine dünne, leichte und steife Karbonfaserplatte enthalten. In Kombination mit einer dicken Schicht aus speziellem Dämpfungsmaterial, meist Pebax, verbessern sie die Laufökonomie und den Vortrieb. Vereinfacht gesagt kann man mit diesen Schuhen länger und schneller laufen.
Lange Zeit galt Nike als die einzige Sportmarke, die in der Lage war, ordentliche Super Shoes zu entwickeln. Mittlerweile hat aber fast jeder Laufschuhhersteller mindestens ein Carbon-Modell im Sortiment und gerade in diesem Jahr bekommen die beiden rekordbrechenden Platzhirsche von Nike, der Alphafly und der Vaporfly, ordentlich Konkurrenz. Das ist auch gut so, denn nicht jeder Laufende kommt mit demselben Schuh gleich gut zurecht. Die biomechanischen Abläufe beim Laufen sind höchst individuell und ein Super Shoe, der dem einen zu einer neuen Bestzeit verhilft, bremst den anderen aus und führt im schlimmsten Fall sogar zu Verletzungen.
Trotz dieses Risikos – und der horrenden Preise – erfreuen sich Super Shoes großer Beliebtheit. Aber liegt das wirklich nur an der körperlichen Leistungssteigerung? Ich glaube, dass diese Schuhe noch eine andere Wirkung haben, die oft übersehen wird. Einen psychologischen.
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